Ratgeber für gute 18650 Akkus

Chinaböller oder Kraftzelle

Oh, wie oft wurden wir gefragt "Welche Akkus soll ich nehmen damit ich länger mit meinem Gimbal arbeiten kann?" und wie oft haben wir geraten: bloß nicht zu billigen Chinaböllern greifen! Der 18650er Lithium Ion Akku ist ein alter Bekannter aus dem Modellbau, dem Gimbals zum neuen Ruhm und Ehre verholfen haben. Dabei nutzen wir diesen langen Stromzylinder schon deutlich länger als uns bewusst ist, denn eigentlich ist der 18650er nur eine Lithium Ion Zelle wie man sie in größeren Akkupacks findet, nur mit Schutzschaltung (PCB) und einer etwas dickeren Ummantellung. Und genau da liegt der Hund begraben.

 

Wenn Geiz gefährlich wird

Zuallererst: nicht alle billigen 18650er sind gefährlich, aber oft ist es sehr schwierig die Spreu vom Weizen zu trennen dank der gefühlt Milliarden verschiedener Hersteller und Angebote auf Preisvergleichseiten oder in den einschlägigen internationalen Einkaufsportalen. Um zu verstehen warum eine solche Zelle gefährlich werden kann, muss man sich zum sprichwörtlichen Kern vorarbeiten.

Wie bereits oben erwähnt baut der 18650er Akku auf einer ganz normalen Lithium Ion Zelle auf, die auch in Notebook-Akkus oder professionellen V-Mount Akkus verwendet wird. In diesen Akkus werden die Zellen zu kleinen Paketen zusammengefasst um eine hohe Gesamtspannung zu erreichen, die ein Notebook oder ein professioneller Camcorder benötigen, denn alleine hat eine solche Zelle gerade mal 3,6 bis 3,7 Volt Nennspannung. Die Zellen in diesen Akkus sind reine Stromspeicher die an eine Elektronik gekoppelt sind, welche ihren Status überwacht, den Stromfluss beim Laden und Entladen regelt und auch mal ganz unterbricht, wenn es zum Kurzschluss kommen sollte. Ohne diese Elektronik ist eine Verwendung der Zellen nicht möglich, zumindest nicht ohne hohe Risiken einzugehen.

Beim 18650er hat man die Zelle direkt mit der Elektronik verbunden, wodurch eine Zelle mit s.g. PCB enstanden ist. Der PCB steuert genau wie die Elektronik beim großen Akku den gesamten Lade- und Entladeprozess, er ist sozusagen die Schutzschaltung der Zelle, das Hirn. Aber was passiert wenn dieses Hirn wegen schlechter Qualitätssicherung nicht richtig denkt? Dann wird es gefährlich!

 

Schlechte Komponenten, schön billig eingekauft

Nahezu jedes elektronische Gerät welches wir heute nutzen kommt aus Fernost, genauer aus China. Wie bei jedem Unternehmen üblich, liegt das Ziel in der Gewinnmaxierung, die man entweder durch hohe Preise oder hohe Umsätze mit billiger Ware erzielen kann. Viele namhafte Hersteller setzen schon seit Jahre auf Akkus "Made in China", was absolut kein Problem darstellt wenn die Qualität der Zellen und der Elektronik stimmt (wobei die Zellen i.d.R. aus Japan oder Südkorea kommen). Schwieriger wird es, wenn eher unbekannte Hersteller mit freudig feurigen Namen in den Markt drängen und Akkus anbieten welche das Mehrfache leisten für einen Bruchteil des Preises.

So niedrige Preise werden meist durch minderwertige, vielleicht sogar aus Altgeräten "recycelte" Zellen erreicht, in Verbindung mit PCB die sehr simpel aufgenaut und dadurch nicht zuverlässig sind. Die Kapazität dieser Akkus liegt oftmals auch weit unter den beworbenen Werten, wobei vereinzelt auch 18650er anzutreffen sind, die auf magische Art und Weise eine Kapazität von 6000mAh aufweisen (oder sogar 9900!). Unglaublich... aber unwahr, denn selbst Markenhersteller bringen ihre Akkus auf höchstens 3000mAh (mit etwas Luft nach oben).

Nach dem Kauf dieser vermeintlichen Kraftpakete stellt sich dann schnell die Ernüchterung ein, wenn der mit 9900mAh beworbene Akku mit Ach und Krach eine echte Kapazität von 1300 bis 1400 mAh bringt, was sich meist auch nur mit guten Ladegeräten genau bestimmen lässt. Wenn auch noch der für den Ladevorgang mitverantwortliche PCB mieserabel arbeitet, steht dem nächsten Wohnungsbrand nichts mehr im Wege.

 

Wie findet man ihn nun, den guten 18650er?

Wer er einfach mag, der sollte seine Akkus nur in Deutschland und bei größeren Ketten kaufen (z.B. Conrad, Reichelt). Auch sollte man eher zu Markenware von Panasonic (Sanyo), Samsung oder LG greifen. Meiden sollte man sehr günstige Markenangebote aus dem Ausland, denn natürlich wird Markenware gerne gefälscht. Deutsche Anbieter, gerade große Elektronikläden, können für minderwertige Artikel schnell haftbar gemacht werden, weswegen die Wahrscheinlichkeit auf eine Fälschung zu treffen sehr gering ist.

Wer abenteuerlustig ist und gerne unbekannte Anbieter ausprobieren will, der sollte beim Shoppen folgende Punkte beachten:

  • Akkus mit deutlich zu hoher Kapazität meiden (ca. 2400 bis 3000 mAh sind bei 18650 normal)
  • billige Angebote meiden (z.B. zwei Akkus für fünf Euro)
  • möglichst nicht bei Anbietern kaufen die ihren realen Firmensitz in China haben (im Schadensfall wird man mit hoher Sicherheit auf seinem Schaden sitzen bleiben)
  • nur Akkus mit zusätzlicher Ummantellung kaufen, diese sind allerdings dann auch etwas dicker ("nackte" Lithium Ion Zellen können bei tiefen Kratzern am Gehäuse gefährlich werden)
  • keine Akkus ohne PCB kaufen

Wenn man bereits günstige und unbekannte Akkus besitzt, dann sollte man sich unbedingt auch ein sehr gutes und intelligentes Ladegerät zulegen. Ideal sind Ladegeräte mit Überwachung von jedem einzelnen Akku. Diese können dann auch die genaue Kapazität des Akkus ermitteln, damit man als Nutzer Nachts bessers schlafen kann, ganz ohne Wohnungsbrandgefahr.





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